Freitag, 12. Februar 2010

Erneute Nahrungsverweigerung oder Eßstörung?

Nach altvertrautem Rhythmus, befinden wir uns am heutigen Freitag auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen. Dementsprechend hat sich der Morgen schon sehr vielversprechend gestaltet und es wird sich auch bis in die Nacht, nicht mehr viel verbessern. Meine Nerven sind kurz vor dem reißen und ich habe alle Mühe, ruhig über den Dingen, zu stehen.
Schon beim aufstehen erklärte mir der Große, siegessicher, dass er heute ja im Kiga ein Fest feiern würde und deshalb dort eine besondere Jause bekäme. Er bräuchte nicht frühstücken oder seine Milch trinken. - Wieder eines seiner Spielchen, wenn ihm gerade die Lust nach etwas anderem kommt!
Bei mir geht kein Kind ohne Frühstück aus dem Haus, diese Regel kennt er seit Jahren und dennoch versucht er es immer wieder. Diesmal war es das Rosinenbrötchen, welches ihm nicht in den Kram passte; somit dauerte die Angelegenheit fast eine Stunde, bis beide Kinder schließlich fertig waren.
Die Folge des Streikes war natürlich, daß sie beide keine Zeit mehr hatten ins Badezimmer zu gehen, um sich zu waschen.  Ein juchzen ging dafür durch die Jungens, weil sie ja vom  Bus abgeholt wurden und es irgendwie gerade noch gelang in die Jacken und Schuhe zu schlüpfen. Doch wurde der Weg zur Gartenpforte auch gleich genutzt, noch einmal zu zeigen, wie gut sie sind: Beide mußten den Abstecher in den Tiefschnee, im Garten machen, laut losheulen (weil nun die Hose nass war) und sich dabei hinschmeißen, um noch lauter kreischen zu können. Das Publikum war ihnen schließlich sicher, denn die Busfahrerin nebst den wartenden anderen Kindern schauten gespannt zu. Schuld an diesem Spektakel waren jedoch angeblich die Hunde, welche sich auf der anderen Seite des Gartens befunden hatten. Die zeigen nämlich mittlerweile überhaupt kein Interesse mehr an den Kids, mit ihren Aussetzern.
Wieder zu Hause, stürmte der Große gleich auf die Spielzeugtruhe, mit den Megablocks los, um vor seinem Bruder die Autos und den Zug, zu beschlagnahmen. Dieser Protestierte natürlich, schließlich ist es seine Truhe und sein Inhalt.  Also hieß es wieder beide trennen, damit sie sich beruhigen können. Ein Spiel ist heute nicht möglich, dafür sind beide zu agressiv.
Das Mittagessen hat dann auch seine 2 Stunden gedauert, weil diesmal Shorty überhaupt nicht klar kam. Und dabei hatte ich ihm schon erlaubt, er dürfe mit den Fingern essen, weil seine Gabel ständig wegflog. Der Große mußte es ihm natürlich ähnlich tun und ließ einiges vom Teller unter den Tisch fallen. Leider ist es ihm heute jedoch nicht gelungen alles wieder hoch zu würgen, mit seinem künstlichen Husten. Da war sein kleiner Bruder besser unterwegs, der hat jeden Kram wieder gesehen. Shorty war sogar so gut, sich die Hände in seinen Haaren abzuwischen, was sehr interessant aussieht.
Wenn sich nun jemand die Frage stellt, wie ich die Zeit finde, nun hier so detailiert zu schreiben:
Der Große kniet zu seinem eigenen Schutz gerade im Vorhaus und Shorty habe ich auf seinem Stuhl angeschnallt, ebenfalls zu seinem Schutz. Damit er sich nicht damit umschmeißt, habe ich ihn direkt hinter mir plaziert. Deshalb mangelt es auch zwischendurch an meiner Konzentration, da hier ein wahnsinniges Gebrüll durch das Haus geht.
Für beide gilt die Aufgabe, darüber nachzudenken was Mamas und Kindern freude macht!

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