Samstag, 13. Februar 2010

Das Auge des Orkans!

Richtig unheimlich ist es um mich herum. Die Jungens belauern mich, seit sie heute morgen aus ihrem Zimmer gekommen sind. Und genau da geht es schon sehr eigenartig los, denn es war schon 9 Uhr, als sie herunterkamen und ich habe vorher auch nichts von ihnen gehört. Sonst wird dort doch immer gleich durchgestartet.
Ich habe mir vorsorglich schon meine Antistresspillen verordnet, man kann ja nie wissen!
Nun warte ich auf das was noch kommt, denn keiner von beiden hat bislang die Windeln ausgezogen (was eigentlich morgens die erste Handlung wäre), geschweige denn über anziehen nachgedacht (was auch sonst selbstständig gehen könnte) und auch die Morgentoilette konnte noch nicht stattfinden, da den Herren gerade erst eingefallen ist; sie könnten ja mal etwas frühstücken.
Bislang hatten sie dazu keine Zeit, weil sie ja jeden meiner Schritte bewachen mußten oder sich streiten wollten. Doch diese Ruhe, die hier vorherrscht lässt mich noch böses Ahnen.

Freitag, 12. Februar 2010

Pech gehabt, Jungens!

Ehe ich mir hier weiter das Theater anschaue und -höre, habe ich die Zwei kurzerhand schon ins Bett gesteckt. Da kommt es mir echt nicht auf die Uhrzeit an, sondern eher auf meinen Selbsterhaltungstrieb. Wer jetzt aber davon ausgeht, daß Ruhe eingekehrt ist, der irrt gewaltig! Oben steppt der Bär, daß man fast glauben könnte, die Zwei hätten einen getrunken. Haben sie nicht wirklich- die sind so. Hoffentlich hält das Bett dies noch eine Weile aus, so wie damit herumgewerkt wird.
So etwas wird natürlich vom Jugendamt nicht geglaubt, wenn man solche Situationen schildert. Die Burschen sind ja so brav, heißt es dann immer. In jedem Haus geht einmal etwas kaputt, kann ich mir dann auch noch anhören.
Da nun ein geschmeidiges Wochenende auf mich zukommt, stehe ich vor der Wahl: Gönne ich mir ein Melisse-Bad und einen guten Wein, oder harre ich der Dinge die noch kommen?

Erneute Nahrungsverweigerung oder Eßstörung?

Nach altvertrautem Rhythmus, befinden wir uns am heutigen Freitag auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen. Dementsprechend hat sich der Morgen schon sehr vielversprechend gestaltet und es wird sich auch bis in die Nacht, nicht mehr viel verbessern. Meine Nerven sind kurz vor dem reißen und ich habe alle Mühe, ruhig über den Dingen, zu stehen.
Schon beim aufstehen erklärte mir der Große, siegessicher, dass er heute ja im Kiga ein Fest feiern würde und deshalb dort eine besondere Jause bekäme. Er bräuchte nicht frühstücken oder seine Milch trinken. - Wieder eines seiner Spielchen, wenn ihm gerade die Lust nach etwas anderem kommt!
Bei mir geht kein Kind ohne Frühstück aus dem Haus, diese Regel kennt er seit Jahren und dennoch versucht er es immer wieder. Diesmal war es das Rosinenbrötchen, welches ihm nicht in den Kram passte; somit dauerte die Angelegenheit fast eine Stunde, bis beide Kinder schließlich fertig waren.
Die Folge des Streikes war natürlich, daß sie beide keine Zeit mehr hatten ins Badezimmer zu gehen, um sich zu waschen.  Ein juchzen ging dafür durch die Jungens, weil sie ja vom  Bus abgeholt wurden und es irgendwie gerade noch gelang in die Jacken und Schuhe zu schlüpfen. Doch wurde der Weg zur Gartenpforte auch gleich genutzt, noch einmal zu zeigen, wie gut sie sind: Beide mußten den Abstecher in den Tiefschnee, im Garten machen, laut losheulen (weil nun die Hose nass war) und sich dabei hinschmeißen, um noch lauter kreischen zu können. Das Publikum war ihnen schließlich sicher, denn die Busfahrerin nebst den wartenden anderen Kindern schauten gespannt zu. Schuld an diesem Spektakel waren jedoch angeblich die Hunde, welche sich auf der anderen Seite des Gartens befunden hatten. Die zeigen nämlich mittlerweile überhaupt kein Interesse mehr an den Kids, mit ihren Aussetzern.
Wieder zu Hause, stürmte der Große gleich auf die Spielzeugtruhe, mit den Megablocks los, um vor seinem Bruder die Autos und den Zug, zu beschlagnahmen. Dieser Protestierte natürlich, schließlich ist es seine Truhe und sein Inhalt.  Also hieß es wieder beide trennen, damit sie sich beruhigen können. Ein Spiel ist heute nicht möglich, dafür sind beide zu agressiv.
Das Mittagessen hat dann auch seine 2 Stunden gedauert, weil diesmal Shorty überhaupt nicht klar kam. Und dabei hatte ich ihm schon erlaubt, er dürfe mit den Fingern essen, weil seine Gabel ständig wegflog. Der Große mußte es ihm natürlich ähnlich tun und ließ einiges vom Teller unter den Tisch fallen. Leider ist es ihm heute jedoch nicht gelungen alles wieder hoch zu würgen, mit seinem künstlichen Husten. Da war sein kleiner Bruder besser unterwegs, der hat jeden Kram wieder gesehen. Shorty war sogar so gut, sich die Hände in seinen Haaren abzuwischen, was sehr interessant aussieht.
Wenn sich nun jemand die Frage stellt, wie ich die Zeit finde, nun hier so detailiert zu schreiben:
Der Große kniet zu seinem eigenen Schutz gerade im Vorhaus und Shorty habe ich auf seinem Stuhl angeschnallt, ebenfalls zu seinem Schutz. Damit er sich nicht damit umschmeißt, habe ich ihn direkt hinter mir plaziert. Deshalb mangelt es auch zwischendurch an meiner Konzentration, da hier ein wahnsinniges Gebrüll durch das Haus geht.
Für beide gilt die Aufgabe, darüber nachzudenken was Mamas und Kindern freude macht!

Donnerstag, 11. Februar 2010

Beginne ich innerlich schon mit dem Abschied?

Da ist dieses seltsame "Egal-Gefühl", welches mich gerade sehr drückt! Eigentlich hätte ich mich doch freuen müssen, meine Kinder am Mittag wieder wohlbehalten, zu Hause empfangen zu können. Dem ist jedoch nicht so. Teils wohl aus der Vorausahnung dessen, was mich heute noch erwartet, aber viel mehr bestimmt mein persönliches zurücknehmen meiner Person aus den Situationen.
Ich versuche Abstand zu gewinnen, um mich nicht noch zusätzlich verletzen zu lassen.  Mir ist auch klar, daß ich die Jungens damit verunsichere, vielleicht brauchen sie das ja endlich einmal, damit sie zumindest kurzzeitig ihre festgefahrenen Verhaltensmuster nicht nutzen können.
Ein Schamgefühl kann ich nicht empfinden!

Dienstag, 9. Februar 2010

Gemeinsam geht alles etwas einfacher...

Eigentlich wollte mein Mann die Jungens in der Frühe für den Kiga zurechtmachen; die Geräuschkulisse ließ mich jedoch nicht im Bett bleiben und somit marschierte ich in die Höhle der Löwen. Es wurde sofort deutlich ruhiger, nachdem ich den Großen mal wieder in's Abseits gestellt hatte.
Das Frühstück verlief ein wenig angespannt, weil wohl jeder von uns auf den Urknall gewartet hatte, der jedoch nicht kam, weil Mama und Papa nicht reagieren wollten! - Ein wirklich trifftiger Grund es am Mittag erneut zu versuchen!
Doch vorher haben wir Eltern die freie Zeit genutzt und haben einen großen Teil des Hauses wieder in's Reine gebracht, ohne ( oh Wunder ) in Streit auszubrechen. Wir hatten sogar noch Zeit für einen Kaffee, bevor die Kids zurück kommen. Ein Genuß, denn unter normalen Umständen hätte mir knapp eine Stunde gefehlt.
Den Nachmittag haben die Kinder getrennt verbracht, denn Shorty war bei seiner Tagesmutter und den Großen hat mein Mann auf die Ski gestellt. Dies hielt sie jedoch nicht davon ab, am Abend ihren Frust auf uns loszulassen. Die Jause dauerte knapp 2 Stunden und die sogenannte softe Landung, in Form von etwas Bewegung durch Balancieren hat keine Erleichterung gebracht. Da frage ich mich, weshalb ich für diese künstlichen Steine fast 100 Euro ausgegeben habe? Gestern hat dieses Spiel mit Shorty noch super geklappt! Heute hat sich jeder von Beiden fast überschlagen, beim hinschmeißen. Also dieses Spiel zieht nicht mehr, es muß etwas Neues gesucht werden.
Nur gut das wir mit solchem Material ausreichend ausgestattet sind und die Trickkiste jederzeit erneut geöffnet werden kann.

Montag, 8. Februar 2010

Eine deutliche Aussprache bringt Ordnung!

Wir haben heute Früh endlich einmal die Gelegenheit nutzen können, die Fakten auszuwerten. Die Kinder waren im Kiga und somit gab es von der Seite keine Zwischenfälle. Erst haben wir gestritten, doch bald stellte sich das von mir sehnlichst gewünschte konstruktive Gemeinsamdenken ein.
Dabei kamen wir zu der Erkenntnis, uns jeder für sich zum Spielball der Jungens gemacht zu haben. Eben genau das, was keiner von uns je gewollt hatte. Wir sind inzwischen beide kaum noch in der Lage klare Gedanken zu fassen, weil sich lles nur noch um den Ärger mit den Jungens dreht. So wollen wir nicht weiterleben.
Nun wird wirklich das Jugendamt eingeschaltet, denn die Zukunftsprognosen für ein weiteres Zusammenleben, sind pechschwarz. Wenn sich alles nur noch darum drehen soll, die Kinder vor sich selbst zu schützen und wir dabei auf jedes kleinste Vergnügen verzichten müssen, ist unser Limit erreicht. Vielleicht besteht ja eine Unterbringung im betreuten Wohnprogramm, sodaß wir dennoch den Kontakt zu den Kindern behalten können. Nur hier im Haus können sie auf  keinen Fall bleiben.
Zu diesem Entschluß ist nun der Papa gekommen, welcher sich bislang nie durchringen konnte, zu einer ehrlichen Stellungnahme.