Mittwoch, 2. Dezember 2009

Der Tag nach dem Besuchskontakt und andere Ereignisse

Wie ich schon im Vorfeld geahnt habe, wird diese Woche echt hart für uns Alle. Zwar ist für den Kleinen der Untersuchungstermin geplatzt und auf Mitte Januar verschoben worden; doch mein Großer kriegt es dafür ganz dick. Nach dem gestrigen Besuchskontakt, steht er wieder massiv in Oppsition und kriegt die Kurve nicht zurück.
Auch der Logopädin ist heute aufgefallen, wie unkonzentriert das Kind ist und er nicht richtig mitarbeiten konnte. Er bekam auch keine neuen Übungen mit nach Hause, weil er einfach verweigert.
Den Psychologentermin muß ich nun abwarten, da er sich auf Morgen verschoben hat und ich hoffe darauf, daß die Stimmung dann besser ist.
Die Besuchskontakte habe ich ab nächsten Monat auf eine Stunde gekürzt, vielleicht läuft es so wieder etwas besser. Mein Großer hat mir heute in seiner Wut wieder alles gegeben, was möglich war. Erbrechen auf der Treppe, Selbstverstümmelung im Gesicht und zukoten des Toilettenraumes sind so die groben Züge, welche mir zeigen, er ist auf einem Rückentwicklungstrip. Die Feinheiten wie Eßstörung und Artikulation durch gekreische, sowie auch seine motorische Einschränkung machen sich nur zweitrangig bemerkbar. Dafür wurde aber seine Aggression wieder deutlich indem er seinen Bruder während des Spiels in der Rückenlage festhielt und auf ihn eintrat!
Und dabei soll man die Nerven behalten!
Jetzt liegen beide oben in den Betten und prügeln auf die Wände ein; da fehlen mir die Worte.

Benita

Montag, 30. November 2009

Nach einem fiesen Wochenende nun die Zusammenlegung der Jungens!

Heute war großer Umzugstag für meinen "Fünfer". Er mußte sein Zimmer räumen und ist stattdessen bei seinem Bruder mit eingezogen. Das erspart mir in der Nacht das hin und herrennen zwischen den Zimmern und hat den Vorteil, das sie nun beide direkt neben dem Schlafzimmer sind und ich noch eher alles mitbekomme. Zeitgleich habe ich diverses Spielzeug entfernt, um den Raum reizarm zu gestalten. Nun hoffe ich darauf, mit diesem Experiment eine Erleichterung für uns alle zu schaffen, denn Papa und ich sind am Ende mit der Kraft. Wir haben entschieden, daß sie wenigstens ein Jahr gemeinsam ein Zimmer bewohnen sollen, um den Anreiz des nächtlichen herumwanderns, im Haus, zu unterbinden.
Die Eßstörung bei dem Kleinen wird immer schlimmer, er beginnt alle Nahrung wieder hoch zu würgen, durch künstliches Husten oder Finger in den Hals. Es schaudert mich, weil ich dieses Spiel nur zu gut noch vom Großen in Erinnerung habe. Auch hat seine Selbstständigkeit im Alltag wieder einen Rückschritt gemacht. Wir sind wieder beim ansagen Step by Step.
Morgen haben wir  die Entwicklungsdiagnostik für den Kleinen und es graut mir jetzt schon davor. Auch wenn unser Kinderarzt im Bilde ist über seine Verweigerungsform.
Auch gab es heute eine E-Mail aus Deutschland, wo mir ein Experte für Fas-Diagnostik die Möglichkeit einräumte, die Kinder vorzustellen. Ich denke, genau das werde ich in Anspruch nehmen, weil mir die Kompetenz unseres Kinderarztes dafür nicht ausreicht und ich in jedem Fall eine zweite Diagnose einholen möchte. Schließlich geht es um eine geistige Behinderung unbestimmten Grades und damit ist nicht zu spassen.

Benita

Freitag, 27. November 2009

Ich mache jetzt Mittagspause...

Wie schön wenn ich mich das heute traue. Doch brauche ich wohl mein schlechtes Gewissen nicht zu verstecken, da ich ja genau weiß, daß es mich gleich doppelt einholt.
Seit heute Früh ca. 7 Uhr drehen meine lieben Kleinen wieder ab. Das Frühstück war wieder beladen mit Provukationen, ohne Ende ( ich bin aber ruhig geblieben), allerdings brauchten beide auch eine geschlagene Stunde dafür. Der Spaziergang mit den Hunden wurde wieder von einem kreischenden Dreijährigen sabotiert. Nur das er diesmal mitten auf dem Feldweg seinen Koller bekam und dort blieb wo er sich hingeworfen hatte. Ich habe es wie gestern auch, ignoriert und bin weitergegangen. Leider fuhren jedoch zu viele Autos vorbei, sodaß ich schließlich nach 500 Metern umdrehte, damit nichts passieren konnte. Die Leute wußten schließlich nichts über das vorher Geschehene, sondern sahen da nur einen kleinen Jungen allein auf dem Feldweg! Wieder im Auto herrschte totenstille und ich habe sie auch nicht dabei gestört.
Zurück zu Hause ging der Tanz wieder in gewohnten Bahnen weiter, der Große verdrückte sich gleich in sein Zimmer, vermutlich um zu erforschen woran ich gemerkt haben könnte, daß er sein Bett kaputt gemacht hat. Das gesamte Lattenrost ist gebrochen, hurra wieder 600 Euro hingerichtet!
Und unser Sonnenschein des Tages hat alle Register probiert mir auf den Nerven herumzutreten. Eigentlich ist heute sein Spielzimmertag und genau dort habe ich ihn nun hinverfrachtet.

Nun vertraue ich für mich erst einmal auf die Wirkung des Johanniskrauttees und einer Meditations-CD, damit ich später den Knall besser wegstecke.

Benita

Donnerstag, 26. November 2009

Hat eine Mutter etwas zu sagen?

In den Augen meiner Kinder hat mein Wort keine relevanz, denn sie sind so tief in ihrem Käfig verankert, daß sie nicht einmal eine Verbindung zum gesagten Wort herstellen können. Geschweige denn, daß auch nur ein Funken von verstehen, der Situation, ihnen den Instinkt auslöst!
Nun hoffe ich auf die Ritalin-Einstellung, damit beide endlich Zeit zum landen finden. Denn nur so habe auch ich eine reelle Chance in mein Leben zurück zu finden.

Wenn ich mir den heutigen Spaziergang so vor Augen führe, wird mir ganz anders um mein Herz!
Da hat der Kleine nichts besseres zu tun als sich in den frisch gepflügten Acker zu werfen und zu brüllen. Aber ich soll ihn an die Hand nehmen! Genau an der gleichen Stelle finde ich ihn nach 10 Minuten immer noch vor, nur etwas verschmierter.
Dieses Verhalten kenne ich von seinem Bruder und ignoriere es nach Möglichkeit.Er mußte den Weg über den Acker zurück selbst finden und freute sich auch wie ein Schneekönig, als er bei mir ankam. Oft genug hatte ich ihm gesagt,er solle kommen, aber nein!
Die anschließend notwendige Dusche hat er dann auch wirklich genossen, um dann wieder in Opposition zu gehen.

Benita

Mittwoch, 25. November 2009

Wann werde ich heute wohl schlafen?

so wie es jetzt aussieht,werde ich eine schlaflose Nacht haben, da meine lieben Kinder sich abwechselnd bei mir melden und im Haus herumschleichen.
Mein Fehler, so habe ich sie heute am Nachmittag gemeinsam spielen lassen, was in Form von Randalieren und körperlichen Gewaltakten stattfand. Dementsprechend sind sie nun völlig verdreht und finden wieder keine Ruhe. Es hat eben doch keinen Sinn ihnen eine kleine Lockerung, der von mir ergriffenen Maßnahmen, zu gewähren.

Benita

Jede Menge Termine!

Heute haben wir unseren Logopädietag ganz ordentlich absolviert, nur der Kleine hat auf Grund seiner starken Erkältung sehr mit sich kämpfen müssen! Ich habe ihn nicht in den Kindergarten gelassen, mit dem Husten und der Schnupfennase, steckt er alle anderen nur mit an.
Nachdem wir ja gestern erst die Entwicklungsdiagnostik gemacht haben, steht nun schon für nächste Woche der Psychologentermin fest. Nun geht es mächtig rund, denn für den Kleinen beginnt diese Woche noch die Ergtherapie neu.
In's deutsche übersetzt heißt das für uns: an 3 Tagen in der Woche dürfen nun unsere Zeit im Ambulatorium verbringen, was sehr anstrengend für die Kinder wird, da sie nicht zur selben Zeit ihre Therapietermine haben. Einer muß immer mit mir warten.Irgendwie habe ich noch keine Ahnung wie wir das schaffen sollen, wenn ich schon jetzt kaum noch Kraft habe meinen Pflichten nachzukommen. Und nun müssen die Beiden auch noch zum Augenarzt! Und es steht noch nicht einmal fest was auf den Kleinen noch weiter zukommt, da er ja auch in die Fas-Untersuchung kommt!- Da wünsche ich mir doch echt selbst viel Glück.

Benita

Dienstag, 24. November 2009

Heute beim Kinderarzt!-Teil 1

Heute war ich mit unserem Großen zur Entwicklungsdiagnostik, beim Kinderarzt. Im allgemeinen hat er sehr wohl schon einiges aufgeholt, wenn man es mit den Befunden des vergangenen Jahres vergleicht. Doch sind die Auffälligkeiten eben nicht in den Griff zu bekommen und von daher werden wir nun doch weitere Untersuchungen eingeleitet, um die Ursache herauszufinden. Wieder einmal hat der Arzt meinen Verdacht auf das Fetale Alkoholsyndrom bestätigt und sieht nun auch endlich Handlungsbedarf, weil wir als Familie nun wirklich nicht mehr können. Wir sind nur noch ausgebrand und fertig, was für die Kinder ebenso wie für uns Eltern zutrifft.
Nun werden bis ende Januar alle möglichen Untersuchungen (IQ-Test,Psychologin) bei ihm durchgeführt, um auf die Tatsächliche Diagnose zu kommen. Auf jeden Fall werden wir nun ernsthaft über eine Medikamentöse Verabreichung nachdenken müssen, damit unser Junge zur Ruhe kommen kann. Vor einem halben Jahr, war dies für ihn noch nicht denkbar! Doch nachdem ich ihm gesagt habe,daß ich mich bereits an einen Spezialisten in Deutschland gewendet habe,geht auch hier etwas weiter.

Dies war also ein erneuter Versuch, dem Kind endlich helfen zu können, um ihm ein zukünftiges Leben mit etwas mehr Würde zu ermöglichen. Mehr kann ich dann nicht mehr tun, außer abzuwarten,wie lange es gutgehen mag!

In der nächsten Woche haben wir im Endeffekt dasselbe Drama, mit dem Kleinen. Und ich möchte am liebsten heulen, wenn ich daran denke, was noch alles auf uns zukommt. Sollte beide Kinder wirklich Fas-Kids sein, dann werden sie nie wirklich in der Lage sein, ein eigenständiges Leben zu führen. Und viel schlimmer ist, außer uns haben sie niemanden,der sie will und beschützt! Das macht mich traurig!!!

Benita